Kleiner Kader, großes Herz
Mit einer sehr starken Team Leistung und einem 82:6, gegen die Golden Dragons aus Gießen geht die Saison 2023 zu Ende. Insgesamt erreichte man den 3.Tabellenplatz in der Gruppe Süd der GflJ. Es wäre sogar mehr drin gewesen. Hätte aber auch schlechter laufen können, wenn da nicht der absolute Wille der Mannschaft gewesen wäre.
In der GFL Juniors Saison 2023 standen zum ersten Mal in der Geschichte 10 Ligaspiele an. Bereits in der Off-Season wusste man um die schwere Aufgabe Bescheid, da man nach drei Jahren mit viele Abgängen (insgesamt 86 Spieler verließen den Verein) einen sehr kleinen Kader zur Verfügung hatte. Vor allem die 20 Athleten, die ihre Chance nutzten um in die USA zu wechseln, schmerzten besonders. Das ist auch der Nachteil, der eine gute Nachwuchsarbeit hat, stellt aber gleichzeitig das große Plus des Vereins dar. So hieß es früh Anpacken und eine Mannschaft aufbauen. Dies gelang dem Trainerstab auch recht schnell und man konnte mit einem Kader von 46 Spielern in die Saison starten. Darunter waren natürlich viele junge und unerfahrener Spieler. So musste man die O-Line, bis auf zwei Athleten aus der Vorsaison, neu zusammenstellen.
Die Mannschaft verstand sich Recht früh auf die Aufgabe und glänzte mit einer Hervorragenden Trainingsbeteiligung von insgesamt 78%. Dazu haben auch zu einem immensen Teil die Team-Captains Juri Sievers (RB) und Maximilian Schäfer (LB) beigetragen. Mit ihrem Leadership und ihrer sportlichen Leistung trugen sie außerordentlich dazu bei, dass man gleich die ersten beiden Spiele der Saison, gegen Stuttgart und Fürstenfeldbruck, gewinnen konnte. Hier war dann sofort eine Art Euphorie zu spüren. Wie stark ist man wirklich? Gegen die Sentinels aus Bad Homburg konnte man lange auf Augenhöhe mithalten und lag nach drei Vierteln nur mit drei Punkten zurück. Auf Grund des großen Kraftaufwandes und des kleinen Kaders ging das Spiel am Ende deutlich verloren und man wusste, dass man noch viel zu tun hatte.
In der Mid-Season kristallisierten sich die Schwierigkeiten mit der hohen Taktung der Spiele und dem kleinen Kader heraus. Das kleine und unerfahrene Team hatte Schwierigkeiten mit den starken Mannschaften und dem Tempo mitzuhalten. Beim Spiel gegen Schwäbisch Hall konnte man eine Halbzeit gut mithalten, wurde dann aber quasi überrant. Am meisten schmerzte aber das Spiel in Stuttgart, als man weniger intensiv ins Spiel gehen wollte, um am Ende noch Kraft zu haben. Hier vergeigte man, völlig unnötig die erste Halbzeit und fand nicht ins Spiel. Erst in der zweiten Halbzeit konnte man wieder dagegenhalten und hätte fast noch den Ausgleich schaffen können. Die Niederlage in Bad Homburg stellte ein ähnliches Bild dar, in dem man bis ins 3. Quater nicht ins Spiel fand.
Wie man aber in den Spielen merkte, war das große Plus der Mannschaft die Einsatzbereitschaft und die Leidenschaft, sich nicht geschlagen zu geben. Die Defense konnte mit durchschnittlich fünf Turnovers pro Spiel einen guten Wert verzeichnen und legt die Richtung für die Zukunft fest. Seniors wie Finn Musselmann (DB ,4 interceptions 1 forced fumble und insgesamt 150yards) beflügelten die Mannschaft und zeigte was möglich ist.
Der ungebrochene Kampfgeist der Mannschaft gipfelte in einem Krimiduell gegen Fürsty, dass man in letzte Minute mit 26:24 für sich entscheiden konnte. Unser Nationalmannschaft RB Juri Sievers führte dabei die Mannschaft mit einer überragenden Laufleistung zum Sieg im 4.Quarter. Dabei fand die Rookie-O-Line zu ihrer vollen stärke und blockte wie ein Uhrwerk für unser Laufspiel. Die Leistung unserer O-Line war insgesamt mit nur fünf zugelassenen Sacks und einer sehr guten Run-Offense als sehr gut zu bewerten.
Unser junger QB Silas Wölk musste eine Aufgabe bewältigen, die vor Ihm kein Cowboys QB bewältigen musste. Er musste mit 16 Jahren in der GFL Juniors starten und seine mentale Stärke und sein Wille zu Siegen waren für die letzten beiden Spiele entscheidend. Unterstützt wurde von Alvaro der als Veteran QB und seine Athletik, Silas teilweise entlasten konnte. Im letzten Spiel konnte man gegen Gießen zeigen welches Potenzial in dieser jungen Mannschaft steckt, obwohl die 2. Hälfte bei laufender Uhr und 6 min pro Quarter gespielt wurde auf Grund der hohen Temperaturen von 37 Grad konnte zauberte man beeindruckende 82 Punkte aufs Scoreboard. Dieses Jahr werden zum ersten Mal unter 20 Spieler die U19 verlassen. Zu dem greifen die außerordentlichen Leistungen der Coaches der U16 unter Sven Maaßen und man kann mit diesem Jahr die größten Lücken im Kader schließen und schaut mit Zuversicht in die Zukunft.
Herausrangende Leistungen über die ganze Saison zeigten vor allem Juri Sievers, Vasilij Baun, Maximilian Schäfer und Diego Bresic. Wobei es fast unfair ist, ein paar wenige hervor zu heben.
Nächstes Jahr sollte das Ziel sein, wieder zurück in die Playoffs zu kommen. Wenn die Mannschaft weiter so hart an sich arbeitet, dann ist das sicher nicht utopisch.